Bach - Das Musikalische Opfer - 2 CDs

15,00 € pro Stück

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Beschreibung:

Kurzer Überblick über Bachs Leben

Johann Sebastian Bach wurde 1685 im thüringischen Eisenach, am Fuße der Wartburg, geboren. Er war das achte Kind von Johann Ambrosius Bach, herzoglicher Hofmusicus, und seiner Frau Elisabeth. Die Bachs waren eine Familie angesehener städtischer Spielleute und Hofmusiker. Als ihr Stammvater gilt Veit Bach, Johann Sebastians Urgroßvater, der 1550 in der Nähe von Gotha geboren wurde, das Müllerhandwerk ausübte und gleichzeitg ein begabter Lautenspieler war. 1695, mit fast zehn Jahren, war Bach Vollwaise. Erst starb seine Mutter. Ein halbes Jahr später heiratete der Vater wieder, aber schon zwei Monate nach der Hochzeit starb auch er. Da die Witwe die Kinder nicht ernähren konnte, wurden sie auf die Verwandschaft verteilt. Johann Sebastian kam zu seinem ältesten Bruder Christian, der schon verheiratet war und in Ohrdruf bei Erfurt als Organist der Michaeliskirche tätig war. Dort besuchte Bach die Lateinschule und erhielt eine solide Ausbildung in alten Sprachen, Logik, Mathematik, Rhetorik, Theologie und Musik. Mit 14 Jahren, nachdem er einige Klassen übersprungen hatte, verließ er die Schule als zweitbester Schüler. Im Haus des Bruders wird es eng, als die Familie sich vergrößert. Für Johann Sebastian wird eine neue Bleibe gesucht. Sie findet sich, als Bach erfährt, dass der Mettenchor der Michaelisschule in Lüneburg Jungen sucht, die eine gute Stimme haben. Im Jahr 1700 macht Bach sich zusammen mit einem Freund zu Fuß in das 300 Kilometer entfernte Lüneburg auf. Dort hörte er einige der bekanntesten Organisten seiner Zeit spielen, darunter Georg Böhm aus Lüneburg und Adam Reinken aus Hamburg. Bachs Tätigkeit als Chorsänger endete, als er 1702 seine erste Stelle als Organist in der Neuen Kirche in Arnstadt antrat. Die Tätigkeit dort erweist sich als nicht ganz unproblematisch. Bach wird zusätzlich die Leitung des Chores der Lateinschule übertragen, ein Amt, das er zunächst ablehnt, weil es nicht in seinem Vertrag steht. Es kommt sogar zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung mit einem Schüler. Zudem gehen Bachs musikalische Darbietungen des öfteren über die Köpfe seiner Zuhörer hinweg. Auch darüber gibt es Beschwerden. Zum Eklat kommt es, als er Ende 1705 vier Wochen Urlaub erbittet, um zu Dietrich Buxtehude nach Lübeck zu reisen, und den Urlaub einfach auf drei Monate verlängert. Bach muss sich nach einer neuen Tätigkeit umsehen. Die Chance bietet sich, als 1706 der Organist der Kirche St. Blasius in Mühlhausen stirbt. Bach bewirbt sich und bekommt die Stelle. Nun verdient er auch so gut, dass er es sich leisten kann zu heiraten. Im Oktober 1707 führt er seine Kusine Maria Barbara zum Traualtar. Auch in Mühlhausen hält es ihn nicht lange. Als am Hof des Herzogs von Sachsen-Weimar, Wilhelm Ernst, die Organistenstelle frei wird, nutzt Bach erneut die Chance zum Wechsel. Es folgten glückliche und finanziell gesicherte Jahre. In Weimar entstanden einige seiner schönsten Fugen und Kantaten. Die Karriereleiter klettert er ebenfalls weiter nach oben: Bach wird Konzertmeister der Weimarer Hofkapelle, ein sehr angesehener Posten. In Weimar werden auch seine ältesten Kinder Katharina, Wilhelm Friedemann, Carl Philipp Emanuel und Johann Gottfried Bernhard geboren. Triumph und Niederlage – im Jahr 1717 hielt sich für Bach beides die Waage. Er wurde nach Dresden eingeladen, um an einem Musikwettstreit mit Louis Marchand, Hoforganist bei Ludwig XIV., teilzunehmen, aber als er in Dresden ankam, hatte der Rivale die Stadt schon kampflos verlassen. Doch Bachs Euphorie über diesen leichten Sieg war bald verflogen. Der Herzog von Weimar lehnt eine weitere Beförderung Bachs ab. Der Komponist ist daraufhin so verärgert, dass er von nun an keine Note mehr für den Herzog schreibt, was zu einem vierwöchigen Arrest und der Trennung führt. Nun bewirbt er sich erfolgreich als Kapellmeister beim Fürsten Leopold von Anhalt-Köthen. Es folgt eine sehr produktive Zeit. In Köthen entstehen die Brandenburgischen Konzerte und das Klavierbüchlein für Wilhelm Friedemann. Überschattet wird die glückliche und einträgliche Zeit vom plötzlichen Tod Maria Barbaras im Juni 1720. Anderthalb Jahre später heiratet Bach Anna Magdalena Wilcke, die 20-jährige Tochter des Zeitzer Hoftrompeters. Mit Anna Magdalena hat Bach eine mehr als glückliche Wahl getroffen. Nur sieben Jahre älter als sein ältestes Kind aus erster Ehe, führt sie ihm nicht nur den Haushalt, sie ist auch weiterhin als Sängerin tätig, versorgt zudem seine vier Kinder aus erster Ehe und bringt selbst in den folgenden Jahren dreizehn Kinder zur Welt, von denen jedoch sechs früh sterben. In die Zeit seiner zweiten Ehe fällt auch sein größter beruflicher Erfolg: Ein halbes Jahr nach der Hochzeit wird er Thomaskantor in Leipzig. Dort entstanden seine großen religiösen Werke: die Johannes- und die Matthäuspassion, das Weihnachts- und das Osteroratorium, die majestätische h-moll-Messe sowie fast dreihundert Kantaten. In den letzten zehn Jahren seines Lebens verschlechterte sich Bachs Augenlicht. Trost fand er jedoch in seiner großen Familie und seinen Kindern, von denen einige selbst talentierte Musiker waren, die es zu internationalem Erfolg brachten. Bach starb am 28. Juli 1750 mit fünfundsechzig Jahren an einem Schlaganfall. Seine Musik geriet danach sehr bald in Vergessenheit. Einige wenige Komponisten, wie Mozart, angeregt durch van Swieten, aber auch Beethoven, verehrten ihn. Aber erst durch den Goethe- Freund Friedrich Zelter und dessen Schüler, den jungen Kapellmeister des Leipziger Gewandhausorchesters Felix Mendelssohn-Bartholdy, gelang es mehr als fünfzig Jahre nach Bachs Tod das Interesse an seinem Werk erneut zu wecken. Nun erst erhielt der Organist aus Thüringen, der sich in seinem Leben kaum einmal mehr als 300 Kilometer von seiner Heimat entfernte, die Anerkennung, die ihm gebührte: als ein musikalisches Genie von gewaltiger Schöpferkraft, das auch international seinesgleichen sucht.

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Karin Kulmer
Konzerte + Medien